Bundesregierung greift erneut zum Rotstift: Immobilienbranche trifft überraschende Kürzungen bei den Förderungen der Gebäudesanierung

Wie aus heiterem Himmel trifft die Nachricht aus dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz die Branche – die Fördersätze für Gebäudesanierungen der KfW sollen deutlich reduziert werden, für Einzelmaßnahmen soll sie sogar ganz wegfallen. Akteure und Immobilienbesitzer betreffen diese Maßnahmen gleichermaßen.

Mit Verunsicherung, Ärger und Unverständnis haben die Verbände des Immobiliensektors auf die plötzliche Streichung der Fördermaßnahmen regiert. Der Präsident des Zentralen Immobilien Ausschusses, Dr. Andreas Mattner erklärt: „Die Immobilienwirtschaft wird wieder einmal abrupt von einem Schwenk der Förderpolitik getroffen. Nach den Turbulenzen im vergangenen Jahr hatte uns die Politik Kontinuität und Verlässlichkeit bei den Rahmenbedingungen versprochen.“ Nun sehen er und viele weitere Betroffene aus der Branche massive Einschränkungen bei vielen bereits angelaufenen Sanierungs- und Neubauprojekten und befürchten einen gewaltigen Impact auf die wirtschaftliche Grundlage der Immobilienwirtschaft.

 

Was bedeuten die Rotstiftmaßnahmen konkret für Besitzer von sanierungsbedürftigen Mehrfamilienhäusern und Gewerbeimmobilien?

• Die Höchstgrenze förderfähiger Kosten bei Nichtwohngebäuden wird auf 5 Millionen, bei Einzelmaßnahmen auf 10 Millionen Euro reduziert.
• Für Komplettsanierungen gilt nun ein maximaler Fördersatz von 45 Prozent (zuvor waren es 50 Prozent)
• Die Kreditförderung für Einzelmaßnahmen in der Sanierung bei der KfW entfällt.
• Die Fördersätze werden um 5-10 Prozent gesenkt.

 
 

Eine Beispielrechnung:
Der maximale Fördersatz beim Einbau einer Wärmepumpe liegt nun bei 40 Prozent (Höchstgrenze von 60.000 Euro je Wohnung), zuvor waren es 50 Prozent. Das entspricht heute einer Fördersumme von bis zu 24.000 Euro. Bis zum Rotstifteinsatz waren es bis zu 30.000 Euro – 6000 Euro weniger als vorher. Gleiches gilt beim Fensteraustausch: Lag der Fördersatz vorher bei bis 25 Prozent, liegt er nach der Reform bei rund 20 Prozent. 15.000 Euro waren vor den Änderungen erhältlich, nun sind es 12.000 Euro.
 
 

„In einer Zeit, in der Sanierungs- und Baukosten fast täglich steigen, in der unsere Energieversorgung höchst prekär ist und wir nicht wissen, wie wir über den Winter kommen, sorgt die Bundesregierung mit ihrer Förderpolitik zusätzlich für Verunsicherung. Das muss aufhören!“, moniert auch der Präsident des Bundesverbandes Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen, Dirk Salewski.

 

[© Khaosai Wongnatthakan – iStock.com]


 
 
 
 
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