Gaskrise Teil 5: Die Energiekrise treibt die Heizungskosten steil nach oben. Vermietern stellt sich nun die Frage nach alternativen Heizsystemen.

Droht Öl- und Gasheizungen das Ende? Politische Klimaziele und die horrend steigenden Preise für das Heizen mit Öl und Gas lassen Vermieter Alternativen prüfen. Welche Systeme gibt es und kommen sie als Heizaternative in Frage?

 
 

Die Heizungen in Deutschland werden vor allem aus den Ressourcen Gas und Öl gewonnen: ca. 50 Prozent der Haushalte nutzen Erdgas, 25 Prozent Heizöl und gut 14 Prozent heizen mit Fernwärme. Diese Heizstruktur steht jedoch vor einem Wandel, das zeigt sich spätestens durch die immer weiter steigenden Kosten von Gas und Öl. Alternativen, vor allem die Wärmepumpe sind in aller Munde. Doch welches Heizsystem ist das richtige?

 
 

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Wärmepumpen
Wärmepumpen greifen die gespeicherte Energie aus der Luft, dem Wasser und der Erde auf und machen sie nutzbar.

Sie sind verhältnismäßig klimaschonend, benötigt für ihren Betrieb aber eher eine Flächenheizung (an der Wand oder als Fußbodenheizung).

 
 

Fazit:

Wärmepumpen arbeiten nur effizient, wenn die Vorlauftemperaturen der Heizungsanlage niedrig sind. Daher sind sie auch nicht für jede Immobilie geeignet. Aktuell gibt es desweiteren einen großen Haken: die Engpässe bei den Fachkräften, die die Anlagen einbauen und betreuen können.

 
 

Solarthermie
Dieses Heizsystem macht sich die kostenlose Sonnenwärme zunutze.

Dazu fangen verschiedene Sonnenkollektoren Sonnenstrahlen ein, speichern diese und stellen sie als Energie für die Erwärmung von Wasser und Räumen zur Verfügung.

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Fazit:

Dieses System eignet sich für Bestandsimmobilien, wenn sie eine Dachfläche haben, die nicht im Schatten liegt. Die Problematik dabei: Die Energie kann nicht über lange Zeit gespeichert werden und die erzeugte Wärme kann nur zeitnah verbraucht werden.

 
 

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Pelletheizung
Hier wird mit kleinen gepressten Holzstäbchen geheizt. Dazu nutzen die Hersteller Abfälle aus der holzverarbeitenden Industrie.

Pellets ermöglichen einen automatisierten sowie exakt gesteuerten Betrieb und sind damit sehr effizient.


 
 

Fazit:

Im Vergleich zu anderen Holzverbrennungsmethoden ist ihre Emissionen gering und sie produzieren weniger Feinstaub. Diese Heizung setzt jedoch ausreichend Platz für Lager- und Fördertechnik voraus.

 
 

Fernwärme

Fernwärme wird über die Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt, die beispielsweise in einem Kraftwerk oder einer Müllverbrennungsanlage als Nebenprodukt entsteht. Sie wird aufbereitet und über Rohre direkt in die angeschlossenen Haushalte weitergeleitet.

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Fazit:

Fernwärme ist kein Geheimtipp mehr: Ca. 5,5 Millionen Haushalte heizen bereits mit dieser Wärme. Jedoch ist Fernwärme i.d.R. eine sehr lokale Angelegenheit und damit nicht für jeden verfügbar.

 
 
 
 
 

 
 
 
 

Hybridheizung

Hybrid bedeutet ‚gemischt‘ und kombiniert mindestens zwei Energieträger, beispielsweise Heizöl mit Solar oder Holz. Moderne Geräte können so auch eine Brennwertheizung und eine Wärmepumpe kombinieren.

Das Grundprinzip ist dabei denkbar einfach und vergleichbar mit Hybridautos: Wenn eine erneuerbare Energie zur Verfügung steht, wird diese genutzt, wenn nicht, greift das System z. B. auf die die Ölheizung zurück.

 
 
 
 

Fazit:

Dieses Heizsystem lohnt sich vor allem in Gebäuden mit niedrigem Energiebedarf und groß ausgelegten Heizflächen.

 
 

 
 
 

 
 
 
 

Mini-Blockheizkraftwerk
Ein solches Blockheizkraftwerk (BHKW) erzeugt gleichzeitig Strom und Wärme. Da es sich im Gebäude befindet, muss die Energie nur kurze Transportwege weitergeleitet werden, dass macht diese Methode sehr effizient. Der erzeugte Strom kann so direkt im Gebäude verbraucht oder sogar ins Stromnetz einspeist werden.

Fazit:

Es lohnt sich jedoch nicht für jede Immobilie, sondern vor allem für Betreiber, die über das ganze Jahr einen konstanten Wärmebedarf haben.

 
 

 
 

 
 
 
 

Ist das Heizen mit Holz die Lösung?
Der Blick in den Kamin mit den brennenden Holzscheiten ist beruhigend, die Wärme sehr angenehm. Jedoch verursacht diese Heizmethode sehr hohe Emissionen durch die Holzernte, den Transport und die Bearbeitung. Außerdem entstehen bei der Verbrennung klimaschädliche Gase wie Methan und eine hohe Feinstaubbelastung.

 
 

 

Scheitholzkessel

Eine Alternative bietet der Scheitholzkessel, der mit einer zweigeteilten Brennkammer arbeitet: In der ersten Kammer wird das Holz von unten ausgast, in der Zweiten verbrennen die Gase unter hohen Temperaturen fast rückstandslos.

Fazit:

Das senkt die Emissionen deutlich. Allerdings fordert dieses System genügend Platz und die eine Person, die die Holzscheite regelmäßig nachlegt.

 
 
 
 

 
 

 
 

Endfazit:

Es gibt die nicht DIE Lösung. Jedes System hat Vor- und Nachteile und ist schwer vergleichbar. Eigentümer, die sich nach Heizalternativem umsehen, sollten grundsätzlich jedoch die Aspekte CO2-Emissionen, Kosten pro Kilowattstunde und den Primärenergiefaktor (die Effizienz eines Heizsystems) berücksichtigen.

 

 


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