Gaskrise Teil 4: Die Energiekrise betrifft unsanierte Immobilien besonders hart. Eigentümer müssen mit hohen Kosten rechnen.

Die Energiekrise trifft jeden Eigentümer, Vermieter und jeden Haushalt. Insbesondere bei schlecht gedämmten Objekten könne es, so der Bundesverband energieeffiziente Gebäudehülle zu einem „Energiekosten-Kollaps“ kommen. Was können Eigentümer kurzfristig an ihrer Immobilien aufrüsten, um die Kosten so gut wie möglich abzufedern?

Die Studie des Forschungsinstituts für Wärmeschutz (FIW) München im Auftrag des Bundesverbands energieeffiziente Gebäudehülle (BuVEG) erwartet immens hohe Nebenkostenabrechnungen für energetisch wenig renovierte Häuser. Demnach könnten beispielsweise die Energiekosten eines betroffenen Einfamilienhauses jährlich auf ca. 12.000 Euro bei einer Wohnung mit hohem Gasverbrauch auf rund 5.600 Euro steigen.

 

Energiekrise: Was auf Vermieter zukommt
Viele Vermieter befürchten, auf den hohen Nebenkosten sitzen zu bleiben, da die Mieter neben der Inflation diese zusätzlichen Nebenkosten kaum allein stämmen können. Die ab Oktober neue Gas-Umlage belastet diese zusätzlich: Um die hohen Beschaffungskosten auszugleichen, müssen die Verbraucher ab 1. Oktober 2,4 Cent pro Kilowattstunde an die Gaslieferanten zahlen. Das entspricht einer weiteren durchschnittlichen Mehrbelastung von ca. 16 Prozent. Schlecht sanierte Häuser könnte auch diese Umlage prozentual höher betreffen.

Die Studie beschreibt zudem den Zustand der deutschen Bestandsimmobilien: Rund 30 Prozent der Wohnhäuser gehören zu den schlechtesten Effizienzklassen „G“ und „H“, die gleichzeitig mehr als 50 Prozent des Energiegesamtverbrauchs im Gebäudesektor ausmachen. Die Kostendifferenz zu einem normal bis sehr gut gedämmten Gebäude sind eklatant:

 

[Quelle: fiw-muenchen.de ]

 
 

Welche Möglichkeiten haben Vermieter schnell und effektiv zu handeln?

 

„Wenn wir nicht handeln, laufen wir außerdem ungebremst in das Problem der Energiearmut in unserer Gesellschaft hinein“, erklärte BuVEG-Geschäftsführer Jan Peter Hinrichs. „Viele Menschen werden sich ein warmes Zuhause nicht mehr leisten können. Wir müssen die Wärme im Gebäude halten.“


Eine vollständige energetische Sanierung der betroffenen Gebäude wäre die sicherste Methode, um diesen „Energie-Kollaps“ zu bewältigen. Das ist jedoch für die meisten Vermieter aus finanziellen Gründen, ob der Kurzfristigkeit und auch wegen des Fachkräftemangels nicht möglich.

 

Dennoch – viele einfache kleine Maßnahmen können zu deutlichen energetischen Verbesserungen führen und viel Geld sparen:

• Die Kellerdecke dämmen (Kostenersparnis: ca. acht bis zehn Prozent der Heizkosten)
• Rohrleitungen und Pumpen dämmen (Kostenersparnis bei 22 Metern Rohr im Jahr ca. 300 Euro)
• Dachboden / oberste Geschossdecke dämmen (Kostenersparnis: ca. acht bis zwölf Prozent)
• undichte Fenster austauschen (Kostenersparnis, wenn alle Fenster gut dämmen: ca. zehn bis 15 Prozent der Heizkosten)
• Zukünftige Maßnahmen könnten Solaranlagen oder Wärmepumpen sein

 
 

[© digitalskillet – iStock.com]

 
 

Eine Kommunikation über die aktuelle Situation und energiesparende Maßnahmen, die vom Mieter getroffen werden können, kann ebenfalls helfen die Kosten reduzieren. Tipps zu Sparmaßnahmen für Ihre Mieter finden sie im 1. Teil unserer Blogpostserie über die Gaskrise.

 

 
 
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Weitere Quellen:
Studie FIW BuVEG Preissteigerungsseffekt private Haushalte

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