Immobilienblase – gibt es sie und kann sie platzen?

Permanent steigende Immobilienpreise, günstige Zinsen und eine hohe Nachfrage. Lange Zeit waren die Bedingungen für Verkäufer auf dem privaten und gewerblichen Immobilienmarkt hervorragend. Doch nun haben sich die Marktbedingungen eindrucksvoll verändert. Was ist jetzt mit der etwaigen Blase – platzt sie oder nicht? Und was hat das für Auswirkungen für Immobilienbesitzer?

Die Kostensteigerungen treffen den Immobilienmarkt spürbar: Preise stagnieren oder sinken bereits, die Nachfrage ebenfalls. Die Experten sind derweil uneins. Manch einer befürchtet die Trendwende hin zu einem Käufermarkt, andere wiederum sehen hier nur eine Krise, die der Markt auf Sicht bewältigen wird.

Es gibt Tendenzen in beide Richtungen

Steigende Energiepreise fördern Sanierungsmaßnahmen. Diese Mehrkosten führen zu niedrigeren Erlösen bei einem Immobilienverkauf, ebenso wie die Zinsentwicklung. Eine Analyse von ImmoScout24 ergab, dass die Nachfrage nach Immobilien im ersten Quartal 2022 binnen Jahresfrist um 17 Prozent geringer ausfiel als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. „Die deutlich gestiegenen Finanzierungszinsen haben dazu geführt, dass sich die Nachfrage nach Immobilien zum Kauf spürbar abgekühlt hat. Diese Entwicklungen könnten sich mittelfristig dämpfend auf die Preisentwicklung auswirken“, analysiert Gesa Crockford, Geschäftsführerin von ImmoScout24.

Auf der anderen Seite führt die steigende Inflation bei vielen potenziellen Käufern zu der Absicht schnell in sicheres Betongold zu investieren. Die steigenden Zinsen sind für diese Gruppe ein Beschleuniger, da sie befürchten, Baufinanzierungen könnten noch teurer werden.

 

 

Was ist eine Immobilienblase?

Bei einer Immobilienblase ist die Nachfrage nach Immobilien höher als das Angebot. Das führt zu einem stetigen Preisanstieg. In der Folge bläst sich der Immobilienmarkt immer mehr auf. Die Blase platzt, wenn die Immobilienpreise ihren Höhepunkt erreichen. In der Folge fallen die Immobilienpreise.

 

Anzeichen für eine Immobilienblase:

  • Kaufpreise und Mieten driften auseinander
  • Starkes, exponentielles Wachstum der Wirtschaft
  • Stetiger, wellenartiger Preisanstieg
  • Niedrige Zinsen
  • Hoher Anteil an Fremdfinanzierung
  • Wenig Bautätigkeit
  • Überschuldete Haushalte

 

 

Erlebt der Immobilienmarkt also eine Trendwende?

Für private Kaufinteressenten wird die Situation schwieriger. Die Banken haushalten derzeit stark bei der Kreditvergabe – wer wenig Eigenkapital für einen Immobilienkauf mitbringt, wird schneller abgelehnt und muss mit einem ordentlichen Anstieg bei der monatlichen Belastung rechnen.

Anders sieht es für institutionelle Investoren aus: „Institutionelle Investoren, die wie wir sehr kurzfristig finanzieren, trifft die Zinsthematik aktuell noch nicht. Wir leihen uns für unsere Objekte von der Bank für zwölf bis maximal 36 Monate Geld. Die Bauzinsen liegen hier aktuell bei etwa vier Prozent und das war für uns schon immer so. Unsere Belastung bleibt also stabil“, erläutert Daniel Preis, Vorstandsmitglied und CSO bei der Domicil Real Estate Group.

 

[© ThitareeSarmkasat – iStock.com]

 

 

Was bedeutet das für private Eigentümer von Gewerbeobjekten?
Das Platzen einer etwaigen Immobilienblase sieht auch Alexander Kraus, Geschäftsführer der RE8 GmbH, nicht. Er rät vor allem dazu, Ruhe zu bewahren: „In der aktuellen Marktsituation herrscht eine große Unsicherheit vor allem bei den gewerblichen Investoren. Kaufpreisreduktionen sind derzeit schnell auf der Agenda, aber bei Weitem nicht immer begründet. Vor allem Eigentümern ohne dringende Verkaufsabsicht raten wir daher, sich nicht an den aktuellen Diskussionen zu beteiligen und per se alle geplante Transaktion auf 2023 zu verschieben. Wichtig ist aus unserer Sicht derzeit aber auch, den Verkauf besonders gründlich vorzubereiten, ggf. auch Gutachten erstellen zu lassen, um das Potenziale des Objektes voll ausschöpfen zu können.“

Sie haben Fragen zur aktuellen Marktsituation oder benötigen Unterstützung bei anderen Themen rund um Ihre Bestandsimmobilie?
Die aktuellen politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verlangen eine umfängliche und tiefgehende Expertise. Wir betrachten daher Ihre Immobilie immer ganzheitlich – auf juristischer, kaufmännischer und technischer Ebene. Unser Fokus liegt dabei auf den drei W’s der Immobilienwirtschaft – Werterhalt, Wertsteigerung und Weitergabe. Je nach Art des Projekts entwickeln wir zugeschnittene Konzepte, welche Ihnen die jeweiligen Handlungsoptionen aufzeigen.

Bei allen Fragestellungen rund um Ihre Immobilie stehen Ihnen die Expertinnen und Experten der RE8 mit interdisziplinären Lösungsansätzen gerne zur Verfügung.

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Quelle:
Bauzinsen steigen stark an: Monatliche Belastung für Immobilienkäufer bis zu 430 Euro höher als im Januar (immowelt-group.com)

 

 

 

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