Gaskrise Teil 2 – Vermieter und Mieter befürchten explodierende Nebenkosten in der Energiekrise

Fast die Hälfte aller Gebäude in Deutschland werden mit Gas beheizt. In Zeiten enorm steigender Energiepreise und verriegelter russischer Gasleitungen suchen Politik, Vermieter und Verbände nach Möglichkeiten, den Energieverbrauch zu drosseln, um die kommende Nebenkostenabrechnung nicht zum Insolvenz-Alptraum werden zu lassen. Doch welche realistischen Optionen gibt es?

 
Die Politik geht dabei teilweise sehr realitätsfern vor. So hat das Bundeskabinett beschlossen, die Mindesttemperaturklausel für die nächsten 6 Monate auszusetzen. Das bedeutet, Mieter sind nicht verpflichtet zu heizen. Diese Klausel ist jedoch, sofern überhaupt im Mietvertrag enthalten, grundsätzlich nicht rechtens.

 

Mietrechtsexpertin Jutta Hartmann vom Deutschen Mieterbund erklärt: „Wenn in Mietverträgen drinsteht, dass der Mieter verpflichtet ist, eine Beheizung der Wohnräume auf 20 Grad sicherzustellen, dann ist die Klausel unwirksam.“

 

Jedoch gibt es Klauseln zur Sorgfaltspflicht. Danach müssen Mieter gewährleisten, dass ihr Heiz- und Lüftungsverhalten keine Schäden in der Wohnung oder dem Haus verursachen.

 

 

Bewusster Einsatz von Energie spart viel Geld! Möglichkeiten gibt es einige, um viel Energie zu sparen – auf Mieter und Vermieterseite.

 

 

 

Teil 1

Die Sparmöglichkeiten mit den größten Potenzialen:

 

Heizen
Von den ca. 40 Millionen privaten Haushalten heizen ca. die Hälfte mit Gas. Jedes Grad Raumtemperatur weniger spart ca. 6 Prozent der Energie. Aber Achtung: In ungeheizten Räumen droht schnell Schimmelbildung. Daher wird für Schlafzimmer eine Temperatur von 18° empfohlen, für Wohnzimmer 21° Celsius. Programmierbare Thermostate können ebenfalls helfen, Kosten zu sparen. So lässt sich genau festlegen, wann welcher Raum wie beheizt werden soll.

 

Tipp: Richtiges Lüften

Beim Lüften sollte regelmäßiges Stoßlüften dem ständig gekippten Fenster bevorzugt werden – das spart Energiekosten und ist auch für die Luftfeuchtigkeit die bessere Wahl.

 

 

[© ronstik – iStock.com]

 
 

 

Teil 2

Die Sparmöglichkeiten mit den größten Potenzialen:

Warmwasserverbrauch
Ca. 20 Prozent der Energie benötigt die Erwärmung des Wassers. Hier lässt sich gerade beim Duschen ordentlich sparen: „Wer sich statt täglich sieben Minuten nur fünf Minuten unter die Duschbrause stellt, senkt seine Energiekosten um etwa 30 Prozent“, so Reinhard Loch, der Leiter der Gruppe Energieeffizienz der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Auch die Temperatur des Wassers beim Duschen hat laut Loch hohes Sparpotenzial: „Wir duschen mit etwa 40 Grad Wassertemperatur. Wenn ich mit 37 Grad, also drei Grad weniger zufrieden bin, spare ich etwa zehn Prozent der Energie ein.“
Außerdem lohnen sich auch moderne Duschköpfe – sie sparen Wasser und Energie.

 

Heizungsanlagen:
Für die Vermieter hat das Bundeskabinett für den 1. September und Oktober kurzfristige und langfriste Maßnahmen beschlossen, die sich vor allem auf die Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung und die Verordnung zur Prüfung und Optimierung von Heizanlagen (zum Blogpost) beziehen.

 

 

[© fizkes– iStock.com]

 
 

 

Teil 3

Energiesparmöglichkeiten im Haushalt

Kühlschrank:

• Sieben Grad reichen – die meisten Kühlschränke sind zu kalt eingestellt (Regler zwischen 1 und 2 stellen). Jedes Grad kälter, steigert den Stromverbrauch bis zu sechs Prozent.
• Dichtungen überprüfen
• Lebensmittel abkühlen lassen bevor sie in den Kühlschrank gestellt werden oder im Winter auf den Balkon stellen
• Kann die warme Luft, an der Rückseite des Kühlschranks erzeugt abziehen? Das Gerät mit der Rückseite nicht zu nah an die Wand stellen
• Regelmäßig abtauen. Überfrorenen Kühlflächen benötigen mehr Strom

Waschmaschine:
Die Wahl des richtigen Programmes kann viel Geld sparen. Normal verschmutzte Buntwäsche benötigt lediglich 30°C, für Weiße reichen i. d. R. 40°C. 40°C-Programme sparen im Vergleich zu 60° rund 45 Prozent Strom!

 

 
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