Gaskrise Teil 3 – Folgt dem frühen Herbst ein langer kalter Winter? Vermieter schauen mit Sorge auf die Energiespeicher.

„Entscheidend ist, wie der Winter wird,“ sagt Holger Hanselka Präsident des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und Vizepräsident des Forschungsbereiches Energie bei Helmholtz. Der Energieexperte geht davon aus, dass wir bei einem normalen Winter „mit einem blauen Auge davonkommen“.

 

Doch wie steht es tatsächlich um die Gasspeicher?

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz vermeldet derzeit einen Gesamtspeicherstand in Deutschland von 90,53 Prozent, damit liegen die aktuellen Füllstände deutlich höher als in den vergangenen Jahren (Quelle: Bundesnetzagentur Lagebericht Gas). Und doch ist das kein Grund zur Entwarnung?

 

Laut einer Analyse der Deutschen Bank sind vor allem diese Gründe besorgniserregend
für die Energiesparpolitik in diesem Winter:

• Auch bei vollen Speichern und 20 Prozent geringerem Verbrauch würde das Gas nur bis zum März ausreichen
• Die erneute Befüllung der Speicher für den Winter 2023/24, werde ebenfalls teuer, da keine spürbare Erleichterung bei den Preisen in Sicht sei

 

 

Die Politik beschwichtigt und ruft zum Energie-Sparen auf

Grundsätzlich beschwichtigt die Bundesregierung. Man verfolge eine Dreifachstrategie, so die Verlautbarungen seitens der Politik: Ersatzbeschaffung, Substitution und Einsparen von Gas. Auch wissenschaftliche Studien gehen davon aus, dass Deutschland den Winter gut überstehen kann – wenn der Verbrauch sinkt.

Der Volkswirt und Professor für Wirtschaft, Rüdiger Bachmann hat dazu in einer viel diskutierten Studie, der Bachmann-Studie, bereits im März, kurz nach dem Ausbruch des Ukraine Krieges die Lage der Gasversorgung untersucht. Die Fragestellung im Frühjahr beschäftigte sich schwerpunktmäßig damit, ob ein Embargo gegen russisches Gas umsetzbar sei. In der Aktualisierung gehen der Professor und seine Mitautoren nun der Frage nach dem „Wie“ nach: Wie kann Deutschland die Gaslücke schließen. Die Antwort auch hier: Wir müssen sparen – 25 Prozent im Vergleich zu früheren Heizperioden.

 

Um dieses Ziel zu erreichen, sind Vermieter und Mieter gefordert.

 

Werden Sie selbst aktiv!

Die Studie schlägt vor, weniger Gas für private Heizungen zu verwenden. Eine Absenkung der Temperaturen bis zu 2,5 Grad würden bereits eine enorme Einsparung schaffen. Diese Entscheidung obliegt jedoch nach wie vor dem Mieter.

Unser Tipp:

Die Vorteile dieser und weiterer Einsparung an die Mieter kommunizieren –
Mehr Infos über Einsparmöglichkeiten zu Hause (zum Blogpost) Vermieter könnten in diesem Zusammenhang auch die Investitionen in smarte Thermostate oder die Isolierung von Fenstern überdenken.

 
 

[© AndreyPopov – iStock.com]

 
 

Heizungscheck – ab 1. Oktober 2022 Pflicht

Darüber hinaus gibt es auch konkrete politische Vorgaben, die Vermieter ab 1. September bzw. 1. Oktober 2022 zu erfüllen haben. Seit dem 1. September gilt als die Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung durch kurzfristig wirksame Maßnahmen für die nächsten 6 Monate.

Die zweite Verordnung zur Prüfung und Optimierung von Heizanlagen tritt am 1. Oktober in Kraft und ist langfristiger Natur. Sie verpflichtet Eigentümer innerhalb der nächsten zwei Jahre zu Maßnahmen zur Verbesserung erdgasbetriebener Heizungsanlagen – Mehr Infos über die EnSikuMaV (zum Blogpost)

 

 
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Weitere Quellen:
https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Fachthemen/ElektrizitaetundGas/Versorgungssicherheit/aktuelle_gasversorgung

https://www.handelsblatt.com/politik/gas-krise-deutschland-koennte-winter-laut-studie-ohne-russisches-gas-ueberstehen

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